Lange Zeit konnte ich nicht wissen, wie schön sie war. Ich meine dabei nicht Daniela, ich meine die Sonne, wenn sie auf uns herunter scheint. Ihr strahlendes Licht, das durch die dichten Nebel der Vergangenheit bricht und die Schatten der Zukunft aufhellt. Es war einst ein Privileg, sie so zu betrachten, unverhüllt von den Schutzschilden, die nun unsere Städte umgeben.
In einer Welt, in der die Menschheit den Himmel erobert hat, haben wir den direkten Blickkontakt mit den Sternen verloren. Stattdessen schweben unsere Städte und Kolonien in den unendlichen Weiten des Alls, umgeben von künstlichen Barrieren, die uns vor den Gefahren des Kosmos schützen sollen. Doch selbst inmitten dieser technologischen Wunderwerke sehnen sich einige von uns danach, wieder den direkten Kontakt mit dem Universum zu spüren, so wie es unsere Vorfahren einst erlebten.
Ich gehöre zu jenen, die diese Sehnsucht in sich tragen. Als ich das erste Mal die Schutzschilde der Stadt verließ und die raue Oberfläche des Planeten unter meinen Füßen spürte, fühlte ich mich lebendiger als je zuvor. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht, und ich sog die frische Luft tief in meine Lungen. Es war, als ob ich endlich aus einem engen Gefängnis ausgebrochen war und meine Flügel ausbreiten konnte, um den Himmel zu umarmen.
Doch die Freiheit hatte ihren Preis. Die Gefahren, die im Weltraum lauerten, waren real und unbarmherzig. Unsere Kolonie war eine kleine Oase der Zivilisation in einem ansonsten lebensfeindlichen Universum, und jeder Ausflug ins Freie war ein riskantes Unterfangen. Doch für mich war es das wert. Denn jedes Mal, wenn ich meinen Blick zum Himmel erhob und die unendlichen Weiten des Kosmos betrachtete, fühlte ich mich verbunden mit etwas Größerem, etwas, das jenseits unserer Vorstellungskraft lag.
Vielleicht war es nur eine Illusion, eine romantische Vorstellung von der Unendlichkeit des Universums. Aber in diesen Momenten fühlte es sich real an, als ob ich den Sternen so nah war wie nie zuvor.